CLIVIA – Hilfe, es Muttertagt!

CLIVIA – Hilfe, es Muttertagt!

Eigentlich kein Grund zum Klagen. Es sei denn, sämtliche Kräfte des Universums wollen einen daran hindern, sich gebührend von seinen Liebsten feiern zu lassen. So wie bei Top-Unternehmerin Christa Appelt, die sich fragt, was der zweite Sonntag im Mai wohl diesmal für Überraschungen bringt…

Natürlich mag ich Muttertag. Der Gedanke, sich einen Tag nur verwöhnen zu lassen, Haushalt, Kinder, Beruf und andere Verpflichtungen mal für einige Stunden zu vergessen, hat etwas Verheißungsvolles. Theoretisch jedenfalls. Denn in der Praxis verläuft mein Muttertag selten so, wie ich – geschweige denn der Rest meiner Familie – es mir vorher in geradezu trügerischer Unbedarftheit ausgemalt habe.

So auch letztes Jahr Der Anruf einer aufgelösten VIP-Klientin am Vortag war der Aufhänger. „Können Sie morgen nicht schnell für ein paar Stunden nach Stuttgart kommen? Ich würde Sie nicht bitten, wenn es nicht dringend wäre!“ Im naiven Glauben, am Nachmittag wieder in den Schoß der Familie nach Berlin zurückkehren zu können, betrat ich die 10:05 Uhr Maschine nach Stuttgart und eilte mit Herzklopfen zu dem Spontan-Termin, bei dem es ja um Leben und Tod zu gehen schien. Sämtliche Katastrophenszenarien schossen mir durch den Kopf, als ich bereits Worte des Trostes in meinem Kopf vorzuformulieren versuchte.

Nach einem nicht enden wollenden Weinmarathon der Kundin folgte schließlich die Erklärung für das (vor Glück) heulende Elend: „Er hat mir einen Heiratsantrag gemacht. Obwohl ER der Mann ist, auf den ich mich mein ganzes Leben lang vorbereitet habe, brauche ich jetzt Ihren Rat!“ Für diese Worte war ich also 700 Kilometer geflogen und hatte den Ehrentag aller Mütter geopfert und schändlich verraten. Den einzigen Tag, an dem ich offiziell nicht Mutter sein musste, verbrachte ich nun mit der Bemutterung einer Kundin, die ihr Glück nicht fassen konnte.

Nach zweistündigem Gespräch hetzte ich per Taxi zum Flughafen – Berlin, Muttertag, ich komme! Bereits eingecheckt, stand ich acht Minuten vor dem planmäßigen Start meiner Maschine vor dem Gate. Leider allein. Eine herbeinahende Dame vom Bodenpersonal klärte mich darüber auf, dass man mich sogar hatte ausrufen lassen, was ich wohl vor lauter Aufregung um die Klientin überhört hatte. „Ich buche sie auf die nächste Maschine um, die geht um 19:05 Uhr“.

Na toll, sind ja auch nur noch fünf Stunden bis dahin! Orientierungslos streifte ich durch den menschenleeren Flughafen und fand schließlich ein Restaurant, in dem gerade mal drei Gäste saßen. „Wenig Betrieb hier“, stellte ich fest. „Ja, es ist Muttertag, da ist nicht viel los“, erwiderte die Kellnerin. Jetzt kannte mein Frust keine Grenzen ehr. „Dann feiere ich eben allein.“, sprach ich mir trotzig zu. Meine Ein-Frau-Muttertagssause endete in einer Futterorgie, bei der sämtliche Spezialitäten der Karte dran glauben mussten.

Mit schätzungsweise zwei Kilo Mehrgewicht bestieg ich meine Abendmaschine und landete gegen 20:00 Uhr endlich in Berlin. Am Ausgang standen meine Söhne und mein Mann, bewaffnet mit einem riesigen Blumenstrauß. „Jetzt gehen wir erst einmal was essen“, sagte mein Mann. Muttertag ist doch was Herrliches…

Christa Appelt ist Europas erfolgreichste Partnervermittlerin im Luxussegment. Zu ihren Kunden gehören viele Prominente, Adelige und internationale Wirtschaftsgrößen. In nur 15 Jahren baute sie ein florierendes Unternehmen mit zahlreichen Dependancen auf – eine deutsche Erfolgsgeschichte. Die Unternehmerin plant für die Zukunft auch Agenturvertretungen in den USA.

 

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